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Kunststoff-Deutschland - News-Corner
 
13.03.2020
 
  
OMV: Unterzeichnet Vereinbarung zur Aufstockung seiner Beteiligung an Borealis auf 75%
    
- Wichtiger Schritt zur Erweiterung der Wertschöpfungskette der OMV in Richtung höherwertiger chemischer Produkte, um den Konzern für eine CO2-ärmere Zukunft neu zu positionieren
- Kaufpreis von USD 4,68 Mrd.
- Transaktion unterstützt durch ein Veräußerungsprogramm von EUR 2 Mrd. bis Ende 2021, Synergien von EUR 700 Mio bis Ende 2025 sowie durch ein aktives Cash-Flow-Management
- Sofortige Steigerung des Gewinns pro Aktie
- Abschluss der Transaktion bis Ende 2020 erwartet

Die OMV, das internationale, integrierte Öl- und Gasunternehmen mit Sitz in Wien und Mubadala Investment Company, die in Abu Dhabi ansässige strategische Investmentgesellschaft, unterzeichneten heute eine Vereinbarung, die der OMV eine Mehrheitsbeteiligung an Borealis, einem der führenden petrochemischen Unternehmen Europas, bringen wird. Die OMV, die derzeit 36% der Anteile an Borealis hält, wird weitere 39% von Mubadala erwerben und damit ihren Anteil auf 75% erhöhen. Mubadala wird einen Anteil von 25% behalten. Der Abschluss der Transaktion wird bis Ende 2020 erwartet und unterliegt der Zustimmung der Aufsichtsbehörden.

Gemäß der Vereinbarung ist die OMV zu allen Dividenden nach dem 31. Dezember 2019 in Bezug auf die ausgeschütteten zusätzlichen Anteile an der Borealis berechtigt. Die OMV wird die Ergebnisse der Borealis in ihrem Jahresabschluss voll konsolidieren. Borealis erzielte im Jahr 2019 weltweit einen Gesamtumsatz von EUR 9,8 Mrd. und einen Nettogewinn von EUR 872 Mio.

Rainer Seele, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der OMV: "Diese Transaktion ist nicht nur ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung unserer Strategie, sondern die größte Veränderung in der Geschichte der OMV. Damit wird die OMV zu einem globalen Öl-, Gas- und Chemiekonzern, dessen integriertes Geschäftsmodell vom Bohrkopf bis zu hochwertigem Kunststoff reicht und den Konzern für eine klimaverträgliche Zukunft neu positioniert."

Die weltweite Nachfrage nach Monomeren und Polymeren wächst rasch, angetrieben durch ein starkes langfristiges Wirtschaftswachstum und verbesserte Lebensstandards in den Schwellenländern sowie ein stetiges Wachstum in den höher entwickelten Volkswirtschaften. Der Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Borealis macht die OMV zu einem führenden Anbieter von Polyolefinen und Basischemikalien. Die gemeinsamen Produktionskapazitäten machen die OMV zur Nummer 1 unter den Ethylen- und Propylenproduzenten in Europa und zu einem der Top 10 Polymerhersteller weltweit. Die Übernahme ist eine strategische Erweiterung der Wertschöpfungskette der OMV im Bereich der hochwertigen Chemikalien. Dies wirkt als natürlicher Hedge gegen die Zyklizität der einzelnen Wertschöpfungsstufen sowohl hinsichtlich der Mengen als auch der Marktspreads, wodurch das Risiko der OMV gegenüber volatilen Märkten minimiert wird.

Musabbeh Al Kaabi, CEO, Petroleum & Petrochemicals, Mubadala, sagt:
"Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass Borealis ein führendes Unternehmen in seinem Sektor sein wird. Wir behalten einen erheblichen Anteil an dem Unternehmen, und zwar über die direkte 25%-ige Beteiligung, die wir zusammen mit unserer bestehenden 24,9%-igen Beteiligung an der OMV halten. Als bedeutender Aktionär der OMV, erkennen wir die starke strategische Eignung und den ergänzenden Charakter des Geschäfts von Borealis beim Ausbau ihrer Position im Downstream Bereich an."

Borealis mit Hauptsitz in Wien/Österreich, beschäftigt derzeit rund 6.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in über 120 Ländern tätig. In Zusammenarbeit mit Borouge, einem Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), und mit Baystar™, einem Joint Venture mit Total in Texas/USA, bietet das Unternehmen Dienstleistungen und Produkte für Kunden weltweit an. Borealis erzielt stetig starke Finanzergebnisse. Als weitere Folge dieser Transaktion wird OMV den 40%-igen Anteil von Borealis an Borouge und den 50%-igen Anteil an Baystar at-equity konsolidieren.

"Der Markt für nachhaltige Chemikalien und die Volumina der Kreislaufwirtschaft sind sehr interessant und zeigen ein starkes Wachstum. Sowohl die OMV als auch Borealis haben diese Chance erkannt und werden nun ihre Kräfte bündeln. Damit wird die Wertschöpfungskette noch weiter verlängert, nämlich über den Lebenszyklus von Kunststoffprodukten hinaus", sagt Thomas Gangl, Vorstandsmitglied und Chief Downstream Operations Officer.

Die Aktivitäten von Borealis im Bereich Kunststoffrecycling, wie z.B. die Recyclinganlagen EcoPlast (Österreich) und MTM Plastics (Deutschland), das Projekt STOP (Meeresabfälle) und die Initiative Design For Recycling (DFR) sind eine perfekte Ergänzung zur ReOil-Technologie der OMV für das chemische Recycling von Post-Consumer-Kunststoff zu synthetischem Rohöl.

Mit der Transaktion kündigte die OMV ein Veräußerungsprogramm von EUR 2 Mrd. bis Ende 2021 an. Darüber hinaus erwartet die OMV bis Ende 2025 Synergien in Höhe von EUR 700 Mio., die aus reduzierten Kosten, gestrafften Abläufen und Steuervorteilen resultieren. Die OMV wird auch ihren Geldabfluss durch die Verschiebung oder Neubewertung bereits geplanter Projekte optimieren. Im Jahr 2020 werden die geplanten organischen Investitionen für die OMV um EUR 200 Mio. auf EUR 2,2 Mrd. reduziert. Auch die Investitionspläne für die nächsten Jahre werden kritisch hinterfragt. Aufgrund dieser Maßnahmen sowie des starken organischen freien Cashflows der OMV erwartet der Konzern, den Verschuldungsgrad ohne Leasingverbindlichkeiten bis Ende 2021 auf rund 30% zu senken. Gleichzeitigt bestätigt die OMV ihre progressive Dividendenpolitik.


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